News aus der digitalen Welt

Im Westen nichts Neues? Die art Karlsruhe 2023

Lars Theuerkauff – Kim Nowak Helicopter Crash 1-13

Karlsruhe stand vom 4. bis 7. Mai ganz im Zeichen der altbewährten Kunstmesse. Der 20. Geburtstag war gleichzeitig der letzte Auftritt des Messegründers und Kurators Ewald Schrade, der zum Abschied mit einer Sonderschau in Halle 1 geehrt wurde.

Gab es Neues zu sehen?  Eine schwierige Frage, ist die art Karlsruhe ja eine Messe, die unterschiedlichen Feldern zeitgenössischer Kunst gerecht werden möchte. Kunst von 50 Euro bis 1.5 Mio Euro in drei Hallen so zu verteilen, dass Karlsruhe als eine synthetische Bühne für die Koexistenz von Populärkunst, jungen Zeitgenossen und Klassischer Moderne verstanden werden kann, ist und bleibt ein Spagat. Auffällig neben der Kunst an der Wand die große Anzahl der Skulpturen und Groß-Installationen. Doch was war neu im Bereich digitaler Kunst? Ist doch mit dem ZKM (Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe) einer der renommiertesten innovativen Institutionen der Kunstszene vor Ort vertreten.

Unter dem Motto KUNST IST POLITISCH präsentierte die ZKM-Ausstellung Videos und Animationen der ukrainischen Künstlerinnen Alina Bukina und Anna Manankina und setzt die kriegerische Gewalt in der Ukraine am Beispiel der Initiative »antiwarcoalition.art«, kuratiert von Tatiana Kochubinska, in einen globalen Kontext. Der neue wissenschaftlich-künstlerische Vorstand Alistair Hudson dazu: »Für die diesjährige art KARLSRUHE war es uns wichtig, einen Teil der Arbeit zu präsentieren, die das ZKM leistet, um Künstler:innen in einer hypervernetzten und sich ständig verändernden Welt zu unterstützen. Hier zeigen wir Künstler:innen aus der Ukraine, die seit Beginn des Konflikts vor unserer Haustür mit uns zusammenarbeiten. Für mich gehört das alles dazu, um eine Institution zu schaffen, die einen sozialen Zweck und eine gesellschaftliche Relevanz hat.« (Quelle: zkm.de)

Überraschungen für NFT – und KI-Interessierte gab es leider wenig.                                          

Interessant: Die KI-gesteuerten Acryl-Leinwand-Werke des Künstlers LARS THEUERKAUFF.
Unter dem Titel „Kim Novak Helicopter Crash 1 – 13“  zeigt der Künstler auf dem Stand der Berliner Galerie Tammen eine Motivserie, deren erzählerischer Faden die verfremdete Figur der Schauspielerin Kim Nowak mit der Dramatik eines Helikopter-Absturzes verknüpft.

Im Bereich der Popart wird die bunte Welt des New Yorker Künstlers James Rizzi mittels zweier NFT-Serien jetzt auch digital lebendig. Am Stand der Tübinger ART28 Galerie präsentierte die Hamburger Partneragentur SoHoStudioLabs in Halle 1 die typischen RIZZI BIRDS in bunten Farben und eleganten Acryl-Displays. Die Idee, NFTs als anfassbare Objekte zu ikonisieren, wirkt optisch attraktiv – und dient dank Mitnahme-Preisen einer Annäherung an das Phänomen NFT. Mit einer zweiten Serie unter dem Titel „First Love“ ist Rizzi auch auf OpenSea aktiv – der experimentelle Charakter wird deutlich – man darf gespannt sein.

Die digital- und NFT-erfahrene Galerie Heitsch aus München konzentrierte ihren Messe-Auftritt 2023 diesmal auf zwei prägnante „analoge“ One shows.
Antonio Marras gefällt durch multi-perspektivische Werke, die stehts mehrere Bilder enthalten und so ungewöhnliche visuelle und räumliche Effekte generieren. Präsentiert mit den mehrheitlichen monochromen und impactstarken Grafiken des Künstlers Eike König bietet der Galerieauftritt einen interessanten Zweiklang aus Farbfeldern und Kraft.

Der neuen Doppelspitze der art Karlsruhe, Olga Blaß und Kristian Jarmuschek, die beide sehr erfahrene Kuratoren sind, werden genug gute Ideen nachgesagt, das Profil der art karlsruhe weiter und wieder zu schärfen.  Den Altmeister Markus Lüpertz, der am Preview-Tag, dem 3. Mai die Messe besuchte, wird es sicher freuen. Die NFT-Interessierten schauen bereits auf das nächste Jahr.                                              

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